Der Kaiserin neue Kleider
nach Hans Christian Andersen bearbeitet von Alexandra Hofer
Zum 20jährigen Bestehen der Theaterkiste, Lengmoos
"Der Kaiserin neue Kleider"
20 Jahre sind schon vergangen… seit die Theaterkiste Lengmoos unter der Regie von Peter Mitterrutzner am 31. Oktober 1996 ihr erstes Stück „Die kleinen Verwandten“ auf die Bühne brachte…
Seitdem hat sich viel getan, die Theaterkiste ist aber immer ihrem Namen bzw. ihrem Motto treu geblieben, dass in dieser Kiste Platz für alle möglichen Arten von Theater sein soll… Von modernen Komödien, Kinder- und Jugendtheater, Theater in der Rittnerbahn bis zu den „Gasthaus-Sketschen“ stand schon alles auf dem Programm.
Zum Stück
Man stelle sich vor: Eine Kaiserin mit dem unbändigen Wunsch zu gefallen, zwei gewitzte Betrüger und ein ganzer Hofstaat, der sich nicht traut, die offensichtliche Wahrheit auszusprechen. Hans Christian Andersens Kunstmärchen „Des Kaisers neue Kleider“ von 1837 zählt zu seinen bekanntesten Texten und ist eigentlich kein Märchen im strengen Sinne. Das Märchen über die Differenz zwischen Sein und Schein, ist noch heute ein schlagendes Sinnbild für soziale Verblendungszusammenhänge aller Art. Wie im Märchen ist auch in unserer Welt eigentlich alles recht offensichtlich. Es wird gezeigt mit welcher Mühelosigkeit selbst die dreisteste Unwahrheit ihr Ziel erreicht und die Öffentlichkeit zum Narren hält. Die Unwahrheit wird als eine Art von Kollektivhypnose beschrieben, der sich der Einzelne nicht entziehen kann.
Am Ende steht ein Staatsoberhaupt blamiert vor seinem Volk: zwar nicht bis auf die Knochen, aber bis auf die Unterhose.
Verlockend ist der äußere Schein. Der Weise dringet tiefer ein
(Wilhelm Busch)
Dolomiten - Tagblatt der Südtiroler
vom 8. November 2016
S'Rittner Bötl vom 20. Oktober 2016 Heft 205