MINOTAURO

Von 2011 bis 2013

 

 

 

 

 

 

 

Das Anderssein entsteht, sobald sich der Mensch in der Selbstbegegnung nicht selbst erkennt. In dieser Definition finden wir Dürrenmatts Minotaurus wieder, während er in den ersten Tagen seiner Gefangenschaft im Labyrinth besucht wird. Als wäre dies noch nicht dramatisch genug, kommt hinzu, dass die Wände des Labyrinths aus Spiegeln bestehen und das “Ungeheuer” zu permanenter Selbstbetrachtung nötigen. Durch diese tägliche Spiegelung erwirbt das “Ungeheuer” Bewusstheit seiner selbst als Einzel- wie als soziales Wesen. Es gelangt zu einer Sicht von sich selbst als einem Wesen mit Selbstachtung und mit der Fähigkeit, Gefühle zu erleben und in Beziehung zu treten. Dieses “Labyrinth” von Beziehungen mit seinem Spiegelbild befähigt es, mit anderen zu kommunizieren.

 

Die Regie von Antonio Viganò und die Choreografie von Julie Anne Stanzak, Choreografin und Tänzerin im Tanztheater Wuppertal, verbinden sich zu einem Spiel mit den räumlichen Koordinaten. Lineare wie kreisförmige Bewegungen zeichnen das unsichtbare Labyrinth, während sich die Figuren, kletternd und rutschend, auf einer schiefen, mit Erde bestreuten Ebene bewegen. 

 

Produktion: Teatro la Ribalta gemeinsam mit: Tanz Bozen 2011, Lebenshilfe, Theatraki

Regie: Antonio Viganò

Choreografie: Julie Anne Stanzak (Tanztheater Wuppertal)

mit: Mattia Peretto, Manuela Falser, Alexandra Hofer, Melanie Goldner

 

Pressestimmen:

 

Mit dem Tanztheaterstück „Minotauro“ nach der Erzählung Friedrich Dürrenmatts bot das italienische „Teatro la Ribalta“ eine temperamentvolle wie poetische Eröffnung des Festivals. Mit vier Tänzer(innen) hat Pina Bausch-Schülerin Julie Anne Stanzak einen kraftvollen Bilderreigen geschaffen, der den Mythos des Stieres in Menschengestalt in triebhaft mehrdeutiger Lesart Dürrenmatts auf die Bühne bringt. (Allgemeine Zeitung, Mainz 8. September 2012)

 

Realizzato da Teatro La Ribalta, Lebenshilfe e Theatraki, il progetto di Viganò coinvolge la «danzattrice» Alexandra Hofer e i tre attori Manuela Falser, Mattia Peretto e Melanie Goldner della bolzanese Südtiroler Lebenshilfe, associazione di persone diversamente abili. Falser & Peretto incarnano la dualità del Minotauro piegando l' essere mitologico al linguaggio coreografico della Stanzak che da anni cerca un' espressività anticonvenzionale, più incline a trovare il proprio focus nell'asimmetria che nell'armonia. In una performance che gioca e sovverte le coordinate spaziali (lasciando che sia il movimento, sinuoso, ipnotico, circolare, a rendere «visibili» le pareti del labirinto che rinchiude il Minotauro), il contributo degli artisti «diversi» diventa quello di offrire un altro tipo di sguardo, una visione che sappia travalicare le consuetudini per aprire uno squarcio su una realtà non tanto diversa quando diversamente osservata. (Corriere della sera, Milano 4 luglio 2012)

 

 

Gewinner des nationalen italienischen "My Dream"-Preises 2012 der Fondazione Cassa di Risparmio di Torino

 

Gastspiele in Italien (u.a. Mailand, Turin, Volterra), Deutschland (u.a. Mainz), Schweiz (u.a. Genf), Frankreich (Nizza)