LEZIONI D'AMORE (LIEBESUNTERRICHT)
Die wahre Geschichte von Blaubart
Jahr 2010
Das Projekt entstand aus einer Märchenwerkstatt zu Charles Perraults „Blaubart" sowie aus dem Buch von Clarissa Pinkola Estés „Frauen, die mit Wölfen laufen". Diese Werkstatt mündete in ein Dramaturgieprojekt für ein Theaterstück. Im Mittelpunkt der Dramaturgie stehen Gewalt in den Beziehungen zwischen Mann und Frau sowie Machtmechanismen, die immer dann zum Tragen kommen, wenn die Fähigkeit zum Durchhalten, zur Selbstanalyse, zur beharrlichen Liebe, zur Empfindsamkeit und zum intuitiven Umgang mit der eigenen Geschichte abhanden kommen. Der Text befasst sich mit der Notwendigkeit, eine eigene, spezifische Identität zu entwickeln und weiter zu pflegen, ohne den eigenen Macht- und Herrschaftswunsch, den das psychologische Beutetier in uns zu entfalten neigt, völlig unterdrücken zu müssen. „Blaubart" ist der schwarze, faszinierende und verführerische Mann, der jeder weiblichen Seele innewohnt und Feind beider Geschlechter ist. Perraults Märchen - das Sie im Anhang finden - hilft uns bei der Erforschung der vielfältigen Dynamik der Naivität und erzählt die Geschichte vieler Frauen, die sich in ihrem Leben für einen destruktiven Partner entscheiden und dabei die Heuchelei des Anderen übersehen, dessen obskure Charakteranteile bagatellisieren und sich stets wiederholen: „So blau ist sein Bart nun doch wieder nicht".
Eine Produktion von Theatraki/Teatro la Ribalta
Regie: Antonio Viganò
Mit: Alexandra Hofer, Barbara Fingerle, Letizia Aguanno, Giovanna Palmieri, Paola Guerra, Graziano Hueller, Christian Mair, Michele Fiocchi, Hans Lösch, Samuel Ferro
Organisation: Franca Marchetto