LASAMARMO (von Toni Bernhart)

 Jahr 1999

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tirol 1990: Nach einem Diskothekenbesuch in der Nacht von einem Samstag auf den Sonntag vergasten sich drei junge Menschen in ihrem Wagen, in den sie bei laufendem Motor die Abgase geleitet hatten. Niemand konnte sich diese Tat, diesen offensichtlich unbegründeten und unsinnigen Selbstmord, der unter der Jugend Italiens und Österreich eine hysterische Welle weiterer Selbstmorde entfachte, jemals erklären. Lasamarmo reflektiert die Reaktionen der Bewohner des Südtiroler Dorfes Laas auf den Freitod der drei Jugendlichen. 
Lasamarmo ist ein Experiment. Bernhart hat Lasamarmo ein Szenario genannt, das dem gesprochenen Wort nicht den Stellenwert einräumt, den es im Sprechtheater hat. Das Theater, das sich der Autor wünscht, bewegt sich zwischen Bildertheater, Performance und absurd-komischem (Sprech/Musik) Theater.
Lasamarmo ist das Porträt chaotischen Wohlstandsgesellschaft, in der das Prinzip Hoffnung nicht mehr lebendig ist, in der Selbstmord nicht nur stattfinden, sondern als sinnvolle(re) Alternative zum Leben empfunden werden kann. Eine Gesellschaft, die alles, was mit Sterben, Tod, mit dem Hässlichen und Abgründigen zu tun hat, verdrängt und in ihrem Wahn nach der glatten, schönen Oberfläche zunehmend erstarrt.
Lasamarmo vereint die Medien Theater, Musik und Video, die eigenständig um die Motive des Stückes kreisen.

 

Pressestimmen:
Lasamarmo ist ein Muss für jeden kritischen Geist, für jeden Theaterfreak … Das Ensemble ist hervorragend. Ihm und Hoflehners schriller, nervöser, körperbetonter Inszenierung gelingt es, das Publikum während anderthalb Stunden auf eine intensive Reise mitzunehmen. (Zeitung vum Letzebuerger Vollek)

Ein Gesamtkunstwerk über das abhanden gekommene Lebensgefühl. (Zeitung am Sonntag)
Ein avantgardistisches Stück, welches mit sämtlichen Theatertraditionen zu brechen scheint. Hier wurde ein völlig neues Theaterkonzept entwickelt. (Journal)
Absolut sehenswert ! (tageblatt)

 

Eine Koproduktion mit Gruppe Dekadenz Brixen (I), Vladimir und Estragon Wien (A), Maskenada (Lux)

Regie und Raum: Johannes C. Hoflehner
Live Musik: Serge Tonnar und Fränz Hausemer
Video: Werner Lanz
Darsteller: Mike Tock, Fränz Hausemer, Serge Tonnar, Ingrid Porzner, Peter Austin-Brentnall,
Alexandra Hofer, Lukas Lobis, Liz Marmsoler.

 

Gastspiel in Südtirol, Österreich und Luxemburg